Gesunder Rejuvelac gibt Energie
Brottrunk wird auch als Rejuvelac bezeichnet und es handelt sich dabei um ein fermentiertes Getränk mit vielen positiven Gesundheitswirkungen, die sogar wissenschaftlich dokumentiert sind. Da es sich bei dieser Webseite um Weizengras dreht, möchte ich euch die Herstellung des Brottrunks anhand von Weizen erklären. Prinzipiell eignen sich aber auch andere Getreidesorten wie Dinkel, Gerste, Roggen oder Kamut.
Wer glutenfreien Rejuvelac herstellen möchte, kann auch auf Amaranth, Buchweizen, Hirse oder Quinoa zurückgreifen.
Brottrunk oder auch Rejuvelac kann man einfach zum Trinken nutzen oder zu Soßen und anderen Speisen, wie zum Beispiel veganen Käse oder veganes Joghurt, weiterverarbeiten. Nahrungsmittel, die mit Brottrunk behandelt werden oxidieren nicht. Dadurch bleiben die Vitamine und Enzyme erhalten und durch die im Brottrunk enthaltenen Milchsäure-Bakterien wird gleichzeitig das Darmmilieu positiv unterstützt. Die Inhaltsstoffe aus den Nahrungsmitteln werden somit leicht verdaut.
Um Brottrunk selber herstellen zu können, benötigt man Weizen in BIO-Qualität, denn der Weizen muss keimfähig sein! Konventionell angebauter Weizen oder allgemein Getreide ist oftmals pasteurisiert oder anderweitig behandelt und nicht mehr keimfähig. Des Weiteren hat sich ein Keimglas als besonders praktisch erwiesen. Wer kein Keimglas zu Hause hat oder sich keines anschaffen möchte, der kann auch ein großes Einweckglas ohne Deckel mit ein Stück Vlies oder Gaze zum Abdecken verwenden.
Brottrunk in zwei Schritten herstellen
Wie bereits erwähnt, möchte ich hier die Herstellung des Brottrunks mit Weizen beschreiben. Wenn du andere Getreidearten verwenden möchtest, solltest du auf die unterschiedlichen Einweichzeiten der verschiedenen Getreidesorten achten. Für Weizen gilt eine Einweichzeit von acht bis zehn Stunden.
Schritt 1: Weizen zum Keimen bringen
Nimm das Sprossenglas oder Einweckglas und gib 100 bis 150 g Weizen hinein. Damit das ganze auch wirklich gelingt, achte unbedingt auf BIO-Weizen Qualität. Das Saatgut wird nun erstmal gründlich gewaschen, um es von Staub und Unreinheiten zu befreien. Anschließend werden die Körner mit frischem, lauwarmen und ungechlortem Wasser bedeckt und für acht bis zehn Stunden eingeweicht. Die Menge an Weizen erscheint vielleicht sehr wenig, aber die Weizenkörner werden noch sehr stark aufquellen.
Nachdem die Körner eingeweicht sind, wird das Wasser durch die Öffnung im Deckel abgegossen. Das Einweichwasser enthält die gelösten Hemmstoffe und wird daher entsorgt und nicht verwendet. Wasche nun die Weizenkörner noch zwei- bis dreimal gründlich durch und gieße auch dieses Wasser ab. Jetzt wird das Keimglas mit dem Deckel nach unten zum Abtropfen und Keimen schräg hingestellt. Solltest du kein Keimglas verwenden, dann eignet sich auch eine Geschirrablage, um das Glas schräg abzustellen (wie in meinem Fall). Der Beste Abstellort sollte Zimmertemperatur haben und keine direkte Sonneneinstrahlung.


Als nächstes ist es wichtig, die Keimlinge morgens und abends mit Wasser zu durchspülen und dann wieder Abtropfen zu lassen. Die Keimlinge müssen genügend Wasser und Luft erhalten. Zu viel Wasser lässt die Keimlinge verrotten und zu wenig vertrocknen. Saatgut, welches beim Durchspülen an der Oberfläche schwimmt können abgefischt und entfernt werden, denn diese sind meist beschädigt und nicht mehr keimfähig.
Nach zwei bis drei Tagen, haben sich die Keimlinge entwickelt und sind nun ca. zwei bis drei mm lang. Das ist genau der Zeitpunkt, an dem Schritt 1 beendet wird. Die Keimlinge werden nun 3 mal sorgfältig mit frischem Wasser gewaschen und dann geht es über zu Schritt 2.
Schritt 2: Das Fermentieren
Zu den gewaschenen Keimlingen wird nun wieder frisches, stilles Wasser hinzugefügt und zwar ungefähr die dreifache Menge. Wenn also der Weizen ca. zwei fingerbreit auf dem Glasboden liegt, dann gehören ca. 6 Fingerbreit Wasser darüber.
Jetzt wird das Glas mit Gaze, Vlies oder Küchenpapier abgedeckt und die Abdeckung mit einem Gummi befestigt. Anschließend wird das Glas für 48 Stunden an einen ruhigen und dunkleren Ort abgestellt. Direkte Sonneneinstrahlung ist unbedingt zu vermeiden.
Nach diesen 48 Stunden hast du deinen eigenen Brottrunk hergestellt. Auf der Oberfläche kann sich etwas Schaum gebildet haben oder er besitzt eine kleine Haut. Das ist normal und nicht weiter schlimm. Gieße den Brottrunk durch ein Sieb in ein anderes Gefäß ab und stelle ihn im Kühlschrank kalt, dann schmeckt er am besten. Der Geschmack ist etwas sauer und er perlt leicht. Vergleichen würde ich den Geschmack mit stark verdünntem Sauerkrautsaft. Daran zu riechen, empfehle ich demnach nicht wirklich.
Beim Abgießen ist es ratsam, so viel Flüssigkeit im Keimglas zu lassen, dass die Weizenkeimlinge gerade noch bedeckt sind. Jetzt einfach neues frisches Wasser hinzufügen und erneut fermentieren lassen. Die zweite Fermentation geht schneller und dauert nur noch 24 bis 30 Stunden. Das ganze Prozedere kann noch ein drittes Mal wiederholt werden. Danach sind die Weizenkörner ausgelaugt.


Gesundheitliche Vorteile des Brottrunks
Nachdem du deinen eigenen Brottrunk hergestellt hast, kannst du in den Genuss der vollen gesundheitlichen Vorteile kommen. In einigen Publikationen wurde der Brottrunk auch als Heilmittel bezeichnet. Aus rechtlichen Gründen dürfen aber die heilenden Wirkungen nicht beworben werden, da es sich um ein Lebensmittel handelt. Brottrunk enthält sehr viele Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren. Vor allem das Vitamin B12 ist hier zu nennen, das mit für den Aufbau körpereigener Aminosäuren und der roten Blutkörperchen beteiligt ist. Die im Brottrunk enthaltenen Milchsäure-Bakterien unterstützen das Darmmilieu und ein gesunder Darm hat nachweislich ein gestärktes Immunsystem zur Folge.
Auch bei Hauterkrankungen, Neurodermitis, Asthma und Verdauungsstörungen sind gute Behandlungserfolge mit Brottrunk berichtet wurden. Beispielsweise erbrachte eine Studie das Ergebnis, dass bei Allergikerinnen, die während ihrer Schwangerschaft Brottrunk getrunken haben, nur in rund 10% der Fälle ein allergiekrankes Baby zur Welt kam.
Studien zufolge sollen sich außerdem auch die Blutwerte verbessern und die schädlichen LDL-Cholesterinwerte senken. Es kann also nicht schaden, Brottrunk prophylaktisch und regelmäßig vor den Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
In „Zeitschrift für die ärztliche Praxis“ bezieht sich Grossarth-Maticek auf den Brottrunk.